Medien der Zukunft: Zwischen Digitalisierung, Regulierung und globalem Wettbewerb
Wie sieht die Medienlandschaft im Jahr 2030 aus? Wie können lokale Inhalte in einer globalen digitalen Welt bestehen? Welche Herausforderungen und Gestaltungsspielräume bestehen für Politik und Regulierung? Diesen und weiteren Fragen widmete sich die LFK-Dialogveranstaltung "Medien der Zukunft: Zwischen Digitalisierung, Regulierung und globalem Wettbewerb".
Hotel Jaz in the City
Über 50 Gäste aus Medien, Regulierung und Politik kamen am 9. November 2021 auf Einladung der LFK im Hotel Jaz in the City in Stuttgart zusammen. Die Gäste erwartete ein vielseitiges Programm mit reichlich Gelegenheiten zum Austausch und Networking.
Impressionen
Die Keynote
Nach Begrüßungen durch Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der LFK, und Dr. Wolfgang Epp, Vorsitzender des Medienrats der LFK, bildete eine Keynote von Geraldine de Bastion den programmlichen Auftakt des Abends. Darin zeichnete die Politikwissenschaftlerin, Gründerin und Geschäftsführerin der Konnektiv Kollektiv GmbH ein Bild der Medienlandschaft im Jahr 2030. Im Vortrag wurden zahlreiche mögliche Entwicklungen und Zukunftsszenarien umrissen: von neuen Mechanismen zur Erkennung von Deep Fakes und der Abgrenzung von seriösen journalistischen Inhalten, über virtuelle Welten wie Facebooks "Metaverse" - aber auch gemeinnützige Alternativen - bis hin zur künftigen Rolle öffentlich-rechtlicher Medien.
Der Talk
Die aufgeworfenen Hypothesen bildeten einen Denkanstoß für die medienpolitische Gesprächsrunde im Anschluss. In der Podiumsdiskussion sprachen LFK Präsident Dr. Wolfgang Kreißig, SWR-Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke und Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, über die Herausforderungen, vor denen die Medienlandschaft im Südwesten in Zeiten der digitalen Gesellschaft steht. Dabei unterstrichen alle Diskutanten die zentrale Bedeutung des Dualen Systems für die Sicherung von Meinungsvielfalt und die Bekämpfung von Desinformation. Entscheidend sei hierbei die Frage der Distribution bzw. Auffindbarkeit, um Bürgerinnen und Bürger mit qualitativen Medieninhalten zu erreichen. Vor diesem Hintergrund wurde insbesondere die zunehmend große Rolle von digitalen Medienplattformen unterstrichen, sowie Möglichkeiten der zeitgemäßen Regulierung erörtert.
Die Regelungen des Medienstaatsvertrags zur Auffindbarkeit von Public Value-Inhalten auf Benutzeroberflächen, etwa von Smart-TVs, bildeten einen weiteren Diskussionsschwerpunkt des Talks. Neben einem kurzen Bericht zum Gesetzgebungsverfahren sowie der darauffolgenden Satzungsarbeit der Landesmedienanstalten wurde der aktuelle Stand des Bewerbungsverfahrens durch die Veranstalter skizziert sowie eine Ausblick auf mögliche Herausforderungen in der Praxis und weitere Entwicklungen gegeben.
Die Diskussion
Im Anschluss wurde im Rahmen des Programmpunkts "Nachgefragt" die Gesprächsrunde geöffnet und gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der privaten Sender sowie der Verbände VAUNET und VPRA diskutiert, wie Öffentlich-Rechtliche und Private im dualen System künftig koexistieren und - beispeilsweise im Bereich Medienkompetenz - stärker zusammenarbeiten können. Kritisch wurden außerdem Fragen der Refinanzierung professioneller journalistischer Arbeit sowie Herausforderungen bei der Talentgewinnung diskutiert.
Im Rahmen eines Stehempfangs boten sich im Anschluss weitere Möglichenkeiten zum vertiefenden Austausch und Networking.