Meinungsfreiheit
Die Meinungs- und Pressefreiheit ist durch Artikel 5 unseres Grundgesetzes verfassungsrechtlich geschützt und ein sehr hohes Gut in unserer demokratischen Gesellschaft. Doch was ist, wenn Meinungsäußerungen in Hass und Hetze umschlagen und Inhalte die Persönlichkeitsrechte anderer verletzen?
Hass und Hetze online sind längst mitten in unserer Gesellschaft angekommen. Das belegen beispielsweise die Zahlen der aktuellen JIM-Studie 2023 (Jugend, Information, Medien). Demnach geben gut die Hälfte der 1200 befragten 12- bis 19-Jährigen Jugendlichen an, im letzten Monat mit beleidigenden Kommentaren im Netz in Berührung gekommen zu sein. Etwa zwei von fünf Jugendlichen wurden mit Hassbotschaften konfrontiert - ein Anstieg von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immerhin 14 Prozent haben Anfeindungen gegen sich persönlich erleben müssen.
Insgesamt haben fast drei Viertel der Jugendlichen binnen eines Monats negative Erfahrungen gemacht: Zahlen, die alarmieren.
Mir sind im letzten Monat im Internet begegnet:
Als Landesmedienanstalt haben wir vor allem folgende drei Möglichkeiten, etwas gegen Hass und Hetze zu tun:
1. Besonders risikoaffine Gruppen, also Jugendliche, bei einem kompetenten Umgang mit digitalen Medien unterstützen.
Wie verhalte ich mich, wenn ich Opfer von Mobbing werde? Und welche Vorsichtsmaßnahmen kann ich treffen, um das Risiko zu reduzieren? Auf unserem speziell auf die junge Zielgruppe ausgerichteten Angebot handysektor.de gibt es hierzu zahlreiche hilfreiche Informationen.
2. Mit deutlichen Worten auf die Probleme hinweisen und aufklären.
2019 erschien erstmals der Jugendschutz- und Medienkompetenzbericht der Medienanstalten, der Einblicke gibt in die praktische Arbeit und Erfahrungen der Landesmedienanstalten mit Hass, Hetze und Mobbing online, welche Erkenntnisse wir daraus ziehen und besonders erfolgreiche Projekte vorstellt. Hierzu gehört zweifelsohne die von NRW initiierte Kampagne Verfolgen statt Löschen.
3. Rechtsverstöße im Internet verfolgen.
Die freie Meinungsäußerung ist eines unserer höchsten Güter. Um dieses zu schützen, sind auch klare Regeln und deren Durchsetzung erforderlich. Damit Meinungsfreiheit nicht zum Recht Einzelner wird, die besonders laut pöbeln, sondern von uns allen genutzt werden kann. Mit einem Schwerpunkt-Referat für Telemedien rückt die LFK seit 2020 die Aufsicht über soziale Medien in den Mittelpunkt. Außerdem engagieren wir uns für ein vereinfachtes Anzeigeverfahren, damit Hass uns Hetze online schneller verfolgt werden können.